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Was ist Behinderung?

Über Behinderungen zu sprechen, ist manchmal gar nicht so einfach. Wie nennt man Menschen, die nicht hören und sprechen können? Wie drückt man aus, welche Behinderung jemand hat und wie beschreiben wir die Person?

Bist du auch schon mal gefragt worden: „Bist du behindert?“, wenn du irgendwas falsch gemacht hast? Oder hast du selbst schon mal gesagt: „Ist das behindert?“, wenn du etwas richtig blöd fandest? Der Begriff ist in den letzten Jahren zum Schimpfwort verkommen. Deshalb sagen wir heute lieber „Menschen mit Behinderung“, statt Behinderter. Das klingt komplizierter, ist aber richtiger: Es stellt den Menschen mehr in den Vordergrund, nicht seine Einschränkung.

Mädchen sitzt in der Schule und schreibt
Foto: Dominik Schmitz / LVR, Zentrum für Medien und Bildung

Ein Mensch im Rollstuhl kann seinen Weg gehen (oder eben fahren) wie jeder andere Mensch auch. Manchmal stößt er jedoch auf Hindernisse: Treppen, steile Wege oder zu schmale Türen. In so einem Fall wird der Mensch daran gehindert, weiter zu kommen, er wird behindert.

Was mich behindert, ist nicht die Tatsache, dass ich nicht gehen kann, sondern mich behindern Stufen, schmale Türen, Treppen und Menschen... Behindert ist man nicht, behindert wird man.

Christiane Link, Journalistin und Bloggerin

Eine Behinderung kann außerdem viele Gründe haben: Manche Menschen sind von Geburt an in irgendeiner Form eingeschränkt. Die meisten Behinderungen entstehen jedoch im Laufe eines Lebens. Dies kann durch einen Unfall oder eine Krankheit passieren.

Über Behinderungen sprechen

Menschen, die nicht hören können, nennt man Gehörlose oder Hörgeschädigte. Menschen, die nicht sprechen können, nennen wir stumm. Trotzdem können auch sie sich verständlich machen. Mit Gebärdensprache können sie ihre Gedanken, Gefühle und alles zum Ausdruck bringen, was auch sprechende Menschen sagen können.

Natürlich gibt es neben körperlichen Behinderungen auch noch andere. Früher nannte man das geistige Behinderung. Die Menschen mit einer solchen Behinderung möchten jedoch seit einigen Jahren viel lieber Menschen mit Lernschwierigkeiten genannt werden. Denn nur, weil sie vielleicht etwas langsamer lernen als andere Menschen, bedeutet das nicht, dass ihr „Geist“ geschädigt ist.

Viel besser als über Menschen mit Behinderungen zu sprechen, ist es aber sowieso mit ihnen zu sprechen. Wenn ihr einen Mitschüler im Rollstuhl habt oder eine blinde Nachbarin, fragt sie doch einfach mal, welche Begriffe sie stören und welche sie selbst nutzen. Dabei werdet ihr sehen, dass Gespräche unendlich wichtig sind und ihr außerdem eine Menge Dinge erfahren könnt.